ERCM TV – Teil 3: Cyberknife zur Behandlung des Akustikusneurinoms
In diesem Video werden die Behandlungsmöglichkeiten der Cyberknife Radiochirurgie für Patienten mit Akustikusneurinom (Vestibularis Schwannom) zusammen mit unseren Neurochirurgischen Kollegen aus dem Klinikum Großhadern der Universität München erörtert.
Video-Transkript
Dr. med. Markus Kufeld
Mit speziellen Technologien für die Radiochirurgie wie dem Cyberknife oder dem ZAP-X-System können Akustikusneurinome heutzutage ohne invasiven Eingriff – minimalinvasiv – behandelt werden. Dabei wird das umliegende Gewebe bestmöglich geschont. Im Vergleich zu einer Operation hat die radiochirurgische Behandlung deutlich weniger Nebenwirkungen. Welche Möglichkeit die Radiochirurgie für die Behandlung von Akustikusneurinomen bietet, erfahren Sie in diesem Video.
Mein Name ist Dr. Markus Kufeld. Ich bin Neurochirurg am Europäischen Radiochirurgie Centrum und führe seit 15 Jahren radiochirurgische Behandlungen mit dem Cyberknife und seit drei Jahren nun auch mit dem ZAP-X-System durch.
Ein Akustikusneurinom, auch Vestibularis-Schwannom genannt, ist ein gutartiger Tumor des Hörnervs oder des Gleichgewichtsnervs, der sich häufig mit einer Hörminderung oder mit Gleichgewichtsstörungen bemerkbar macht.
Die Hörminderung betrifft insbesondere die hohen Frequenzen und das Sprachverständnis. Auch wenn die Operation bei großen Tumoren, die bereits das angrenzende Hirngewebe komprimieren, heutzutage immer noch erforderlich ist, bietet die Radiochirurgie eine gute Alternative für kleine und mittelgroße Akustikusneurinome. Bei der Radiochirurgie kann mit einer einzigen Behandlungssitzung der Tumor mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit ausgeschaltet werden. Dabei werden die angrenzenden Strukturen geschont und das Risikospektrum ist insbesondere im Vergleich zu einer Operation deutlich geringer.
Spezielle Geräte für die Einzeit-Präzisionsbestrahlung sind das Gammaknife, das Cyberknife und das neue ZAP-X-System. Diese Geräte arbeiten hochpräzise und sind speziell für die radiochirurgische Bestrahlung entwickelt und optimiert. In der Radiochirurgie werden hochfokussierte Strahlen aus verschiedenen Richtungen zielgenau auf den Tumor gesteuert. Dabei hat jeder einzelne Strahl nur eine geringe Strahlendosis, die das gesunde Gewebe nicht schädigt. Alle Strahlen treffen und bündeln sich im Zielgebiet und dort wird im Tumor dann eine hohe Strahlendosis appliziert, die den Tumor zerstört.
Der Tumor wird auf diese Weise inaktiviert und über einen längeren Zeitraum langsam abgebaut. So kann der Tumor millimetergenau und mit höchster Präzision behandelt und gleichzeitig das umliegende Gewebe bestmöglich geschont werden. Das bei uns eingesetzte Cyberknife-System wie auch das neue ZAP-X-System sind speziell für diese Hochpräzisionsbestrahlung entwickelte und optimierte Geräte. Dank dieser schonenden Verfahren kann die Radiochirurgie ambulant eingesetzt werden und erfordert keinen Krankenhausaufenthalt.
In der Regel können die Patientinnen und Patienten schnell nach der Behandlung wieder zu ihren täglichen Aktivitäten zurückkehren. Besondere Einschränkungen sind nicht erforderlich. Regelmäßige Nachuntersuchungen werden mittels MRT und Hörtest durchgeführt und so kann auch langfristig der Behandlungserfolg sichergestellt werden.
Zu den Vorteilen der Radiochirurgie zählen, neben der geringen Belastung für den Patienten, das günstige Nebenwirkungsspektrum, der nicht erforderliche Krankenhausaufenthalt, das heißt ambulante Behandlung, und damit schnelle Rückkehr zum gewohnten Alltag.
Bereits in den 1990er Jahren konnte in wissenschaftlichen Studien die Wirksamkeit und auch Sicherheit der radiochirurgischen Behandlung von Akustikusneurinomen nachgewiesen werden. Inzwischen liegen uns aber auch Langzeitergebnisse vor, die eine hohe Erfolgsrate über Jahrzehnte bestätigen.
Auch bei der radiochirurgischen Behandlung kann es zu einer Verschlechterung des Gehörs auf der betroffenen Seite kommen. Dies beobachten wir bei etwa der Hälfte der Patienten. Eine Besserung des betroffenen Gehörs ist leider auch bei der Radiochirurgie, wie bei allen anderen Behandlungsverfahren, leider nicht zu erwarten. Auch eine Besserung eines Ohrgeräusches, eines Tinnitus, ist durch die radiochirurgische Behandlung nicht zu erwarten.
Sollten stärkere Gleichgewichtsstörungen auftreten, haben diese jedoch eine gute Prognose und bilden sich in aller Regel im Verlauf nach der Behandlung wieder zurück. In den letzten 20 Jahren haben wir am Europäischen Radiochirurgie Centrum in München über 2000 Patientinnen und Patienten mit Akustikusneurinom behandelt. Damit ist das Europäische Radiochirurgie Centrum in München führend beim Einsatz und bei der Weiterentwicklung der radiochirurgischen Behandlung von Akustikusneurinomen.
Unser gesamtes Team setzt sich für eine optimale Behandlung ein. Von der Auswahl der geeigneten Fälle, über die Beratung zu den Behandlungsoptionen, zur Behandlung und auch insbesondere zur Nachsorge finden alle Schritte am Europäischen Radiochirurgie Centrum statt.
Wenn Sie mehr über unser Centrum, die radiochirurgische Behandlung von Akustikusneurinomen oder spezielle Fragestellungen erfahren möchten, vereinbaren Sie gern ein unverbindliches Beratungsgespräch hier an unserem Centrum. Wir helfen Ihnen gern und nehmen uns Zeit für Ihre Fragen.